Kampf um das Zehentbauer-Haus in der Lerchenau geht weiter
"Sie kämpfen um die alten Häuser"
Einen Artikel zur Demo vor dem Zehentbauer Haus am 23.11.2015
Der Widerstand formiert sich
Mehr als 150 Lerchenauer demonstrierten gegen den geplanten Abriss des historischen Zehentbauer-Hauses. Mittlerweile findet der Bürgerverein auch Unterstützung im Münchner Rathaus.
Kampf ums Künstlerhaus
Die Lerchenau macht mobil: "Wir feuern jetzt aus allen Rohren", sagt Karola Kennerknecht vom Bürgerverein. Grund für die Kampfansage: das Zehetbauerhaus in der Lerchenau.
Das ehemalige Wohnhaus mit Atelier des bekannten Münchner Bildhauers und Krippenbauers Otto Zehetbauer soll abgerissen werden. Gekauft hat es die Stiftung der Raiffeisenbank München-Nord. Sie will an dieser Stelle eine Bankfiliale errichten. Hier ist Geschichte in Gefahr! Das Gebäude hat der Künstler 1912 errichten lassen. Es war eines der ersten überhaupt, ganze zwölf Häuser bildeten damals die Siedlung. Das Anwesen beherbergt ein Atelier, in dem sich noch zahlreiche Arbeitsutensilien des Künstlers befinden, Gussfiguren etwa. Das Haus ist prägend für das Ortsbild. "Wenn es heißt, wir müssen die Lerchenau bebildern, etwa für eine Broschüre, dann fällt die Wahl auf die Kirche oder das Zehetbauer-Haus", sagt Kennerknecht.
Nun macht sich der Verein für den Erhalt des Gebäudes stark: Mit einer Demo am Mittwoch, 27. August, wollen die Initiatoren ab 18 Uhr auf das Kultur-Gut an der Lerchenauer Straße 206 hinweisen. Im Internet gibt es Unterschriftenlisten und eine Oline-Petition, bei der bereits knapp 1800 Menschen mitmachen (Homepage des Bürgervereins: www.buergerverein-lerchenau.de). Ferner hat sich der Denkmalschutz eingeschaltet. Dessen Anfragen bei der Stiftung laufen dem Vernehmen nach ebenso uns Leere, wie die des Vereins.
Ziel der Aktivisten ist, dass die Stiftung ein Einsehen hat und das Gebäude stehen lässt. Es gäbe auch bereits einen Käufer, der Gebäude und Grundstück erwerben und das Atelier für die Öffentlichkeit erhalten würde. "Es gibt doch bereits eine Bankfiliale der Raiffeisenbank wenige Schritte vom Zehentbauer-Haus entfernt", schreibt der Verein. "Wir feiern in ein paar Jahren den 100. Geburtstag der Lerchenau", sagt Kennerknecht. "Ich hoffe, wir haben bis dahin noch ein Gebäude, das so alt ist." Darum kämpfen sie. Volles Rohr!
Sascha Karowski
Zehentbauer-Villa / Künstlerhaus in Gefahr!
Die Zehentbauer-Villa gilt als eines der ältesten Wohnhäuser im Viertel. Bewohner fürchten, dass sie abgerissen wird.
Mit Efeu bewachsen und umgeben von dem großen Garten mit dem alten Mammutbaum wirkt es fast ein wenig verwunschen. Das Zehentbauer-Haus in der Lerchenau ist etwa hundert Jahre alt. Damit gehört das gelbe Haus, in dem früher der Müchner Bildhauer und Krippenbauer Otto Zehentbauer gewohnt hat, zu einem der ältesten im Viertel.
Muss das Zehentbauer-Haus weichen?
Lerchenauer wehren sich gegen Abriss der traditionsreichen Künstlerresidenz - dort könnte eine Bankfiliale entstehen.
Schwabing leuchtete. Sogar in der nördlich des Bohemienviertels gelegenen Lerchenau glommen um 1900 einzelne Lichter auf. Ein paar Künstler ließen sich nämlich auch dort nieder. 1912 etwa siedelte sich der Bildhauer Otto Zehentbauer auf dem Feldweg zwischen Feldmoching und Milbertshofen an, heute Lerchenauer Straße 206. Bekannt wurde er durch seine geschnitzten Weihnachtskrippen, unter anderem schuf er bedeutende Werke für den Aachener und den Speyrer Dom. Auch die Frauenkirche besitzt ein Exemplar. Sein Haus steht noch heute. Fragt sich nur, wie lange noch. Erst vor Kurzem nämlich wurde es von einem Erben des Künstlers völlig überraschend an die Stiftung der Raiffeisenbank München-Nord verkauft. Diese plant nun den Neubau einer Filiale sowie eines dahinterliegenden Vierfamilienhauses. Entsprechende Pläne liegen dem Bezirksausschuss Feldmoching- Hasenbergl vor.
Der Bürgerverein Lerchenau ist entsetzt über diese Entwicklung. "Das ist nicht irgendein Grundstück", erklärt die Vorsitzende Karola Kennerknecht. "Es hat große Bedeutung für das Stadtviertel." So zählt das Zehentbauer- Haus nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den schönsten Bauwerken der Siedlung. Darüber hinaus ist das 50 Quadratmeter große Atelier des 1961 verstorbenen Künstlers noch fast im Originalzustand erhalten. Die darin gelagerten Modellfiguren, Schnitzereien und Möbel gingen mittlerweile an verschiedene Vereine und wurden zwischengelagert.
Der Verkauf des Hauses kam überraschend, da der bisherige Besitzer Gerd Schramm, Otto Zehentbauers Schwiegersohn, in seinem letzten Willen verfügt hatte, der Bau möge nach seinem Tod weitere fünf Jahre in Familienbesitz bleiben. Das Testament wurde vom Nachlassgericht jedoch nicht anerkannt. Schramm starb im November 2013, im April 2014 bereits veräußerte sein Erbe das Anwesen. Der Bürgerverein Lerchenau bat die Raiffeisenbank daraufhin, das Haus einem weiteren Interessenten aus der Lerchenau zu überlassen. Dieser hatte auch mit Schramms Erben Kontakt wegen des Hauskaufs aufgenommen, war jedoch übergangen worden, ohne dass er ein Angebot machen konnte.
Der Interessent würde die Villa erhalten und das Atelier der Öffentlichkeit zugänglich machen. Trotz Anfragen hat sich die Stiftung der Raiffeisenbank München-Nord gegenüber dieser Zeitung nicht zum Thema geäußert. Der Bürgerverein hat nun das Landesamt für Denkmalpflege ersucht, die Denkmaleigenschaft des Zehentbauerhauses zu prüfen. Der Bezirksausschuss Feldmoching- Hasenbergl sprach sich einstimmig gegen den Abriss der Villa aus. Eine Bankfiliale könne man problemlos auch neben dem alten Gebäude errichten.
Auch Stadtrat und Landtag beschäftigen sich mittlerweile mit der Künstlerresidenz. Der Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer (CSU) warb in einem Brief an das Landesamt für Denkmalschutz für das Konzept des Bürgervereins.
Die Fraktionsgemeinschaft aus FDP, HUT und Piraten richtete derweil eine Anfrage an OB Dieter Reiter (SPD), wie der aktuelle Stand der Prüfung der Denkmalwürdigkeit des Hauses sei. Zudem warf sie die Frage auf, über welche weiteren Möglichkeiten die Verwaltung verfüge, die Abrissgenehmigung des Zehentbauer-Hauses zu verweigern.
Katrin Hildebrand
Zehentbauer-Haus in der Lerchenau - Raiffeisenbank plant doch den Abriss
LERCHEHAU Also doch: Allen Bekenntnissen zum Trotz gibt es sehr wohl schon Pläne für die Zukunft des Zehentbauer-Hauses in der Lerchenau. Der neue Besitzer, die Stiftung der Raiffeisenbank, will offenbar das Gebäude abreißen und eine Filiale nebst Wohnhaus errichten.
Die Bank hatte in Gesprächen mit dem Bürgerverein stets betont, dass es noch keine Ideen für das Grundstück gibt. Die Nachbarn indes haben schon die Baupläne erhalten.
Das Gebäude hat der Künstler Otto Zehentbauer 1912 errichten lassen. Es war eines der ersten, ganze zwölf Gebäude bildeten damals die Siedlung. Das Anwesen beherbergt ein Atelier, in dem sich heute noch zahlreiche Arbeitsutensilien des Künstlers befinden, Gussformen etwa. Das Haus ist prägend für das Ortsbild. Der Bildhauer selbst war prägend in der Kunst der Krippendarstellungen. Er arbeitete in seinem Atelier in der Lerchenau unter anderem für Klöster und Kirchen, seine Werke stehen in Aachen, Bayreuth, Freising oder etwa in Nürnberg. Der Bürgerverein hätte das Atelier aufgrund seiner kulturhistorischen Bedeutung gerne als eine Art Museum genutzt. Der Verein hätte sogar einen Käufer an der Hand, der das Gebäude gerne übernommen hätte. Allerdings war dem Bürgerverein nicht bewusst, dass das Haus veräußert wird. Der Bezirksausschuss hat sich eingeschaltet und einen entsprechenden Antrag befürwortet, der den Erhalt des Gebäudes vorsieht. "Wir haben einen Brief geschickt mit einem Gesprächsangebot", sagt BA-Vorsitzender Markus Auerbach. Vorstellbar ist, dass der Kaufinteressent des Zehentbauer-Hauses ein adäquates Grundstück erwirbt und es dann mit der Stiftung tauscht. "Dafür allerdings muss es ein solches Grundstück geben", sagt Auerbach. Auch müsse die Bereitschaft vorhanden sein.
STADTVIERTEL & LANDKREIS - Zum Malen ins Moos
Der Bürgerverein Lerchenau fürchtet um das Haus des verstorbenen Bildhauers Otto Zehentbauer, das an die Stiftung der Raiffeisenbank verkauft worden ist.
Lerchenau - Als Krippenschnitzer hat sich der Bildhauer Otto Zehentbauer im vergangenen Jahrhundert einen Namen gemacht. Das Haus in der Lerchenau, in dem sich sein Atelier befand, trägt noch heute den Namen des Künstlers. Der Bürgerverein Lerchenau hat jetzt die Befürchtung, dass das Bauwerk, das einerseits an den Bildhauer erinnert, andererseits ortsprägend für die Lerchenauer Straße ist, abgerissen werden soll. Denn inzwischen ist es an die Stiftung der Raiffeisenbank verkauft. Und die, so wird gemutmaßt, könnte andere Pläne mit dem Objekt haben. Der Bürgerverein sei von dem Verkauf des Zehentbauer-Hauses jedenfalls völlig überrascht gewesen, berichtete dessen Vorsitzende KaroIa Kennerknecht in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 24 Feldmoching-Hasenbergl. Man sei eigentlich davon ausgegangen, dass sich der Erbe an den letzten Willen des Vorbesitzers Gerd Schramm, Zehentbauers Schwiegersohn, halten würde, das Haus fünf Jahre lang zu behalten. Das Atelier sei nahezu geräumt, weil der Nachlass des Künstlers an den Bürgerverein, den Kulturhistorischen Verein Feldmoching sowie an den Krippenverein in Olching übergegangen sei, doch man wisse jetzt nicht, was die Stiftung der Bank mit dem Haus machen wolle. Ein Gespräch mit dem Vorstand habe darüber keinen Aufschluss geben können.
Nach Ansicht des Bürgervereins hat dieses Haus mit dem Atelier Denkmalwert, er möchte, dass es erhalten bleibt. Und dafür hat er offenbar sogar einen Interessenten an der Hand: Laut Kennerknecht hat sich in der Lerchenau "der seltene Fall eines Liebhabers" gefunden, der das Haus gerne erworben und erhalten hätte. Wenn die Bank es an diesen weiter verkaufe, könnte das Atelier auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden oder durch den Bürgerverein und andere Vereine genutzt werden. Wenn die Stiftung es nicht verkaufen wolle, dann könne sie es möglicherweise auch selbst erhalten, hofft der Bürgerverein.
Norbert Bettinger (CSU) dagegen hat da keine große Hoffnung: Als Immobilienexperte verfüge er über genügend "Insiderwissen", meinte er. Der Kauf habe nur den "Hintergrund, etwas anderes damit zu machen". Was den BA-Vorsitzenden Markus Auerbach mutmaßen ließ, dass dort entweder ein größeres Wohnprojekt entstehen oder die Bank eine eigene Geschäftsstelle einrichten könnte. Möglicherweise könnte da auch die Stadt helfen, indem sie ihre eigenen Immobilien durchgehe und dann einen Tausch anbiete, meinte Auerbach. Jedenfalls wäre der Erhalt des Hauses "positiv für das Stadtviertel". Außerdem gebe es in der die Gegend auch eine gewisse künstlerische Tradition, an die man mit dem Atelier vielleicht anknüpfen könnte. "Man ging dort früher raus ins Moos, um zu malen", sagte der BA-Vorsitzende. Auch Reinhard Bauer (SPD) sprach sich dafür aus, dass der Bezirkausschuss den Vorstoß des Bürgervereins unterstützen solle. Er selbst habe ähnliches schon einmal mit einem erhaltenswerten Gebäude am Bahnhof Fasanerie versucht, damit jedoch keinen Erfolg gehabt. Wichtig sei jedenfalls ein deutliches Votum das Ausschusses, um zu zeigen, dass man hinter dem Ansinnen des Vereins stehe, befand Auerbach wenn die Raiffeisenbank das Haus selbst erhalten wolle, "um so besser".
Mehr Bäume beantragt
Der Bürgerverein Lerchenau hat beim Bezirksausschuss weitere Baumpflanzungen beantragt, auf Anregung von Rudolf Ketterl als Ergänzung zu den bereits gepflanzten Bäumen am Goldlackplatz bzw. am Digitalisweg.
Mit dem Antrag an den Bezirksausschuss soll erreicht werden, dass an der Westseite des Weges ab der Robinienstraße weitere Bäume gepflanzt werden. Auch an dem Platz, an dem normalerweise die Fronleichnamsprozession Station macht, sollen noch ein paar Bäume dazukommen. Der Bezirksausschuss wird in seiner nächsten Sitzung über den Antrag entscheiden.
Eggarten - Vertreibung aus dem Paradies
Für über 100 Bürger ist die Eggartensiedlung an der Lassallestraße ein kleines Paradies: Hier können sie ihre Freizeit verbringen - sie feiern, ratschen mit den Nachbarn, bauen Obst und Gemüse für den Eigenbedarf an. Doch das grüne Idyll soll grauen Beton weichen. Die Immobiliengesellschaft Vivico Real Estate will aus dem Areal ein Wohnquartier machen. Für die Mieter und Pächter um Siedlungs- Sprecher Wolfgang Thomat eine Katastohe: "Sie wollen unsere Oase vernichten", klagt er. Wie sich die Gartenbesitzer dagegen wehren wollen...
Die Lerchenau - ein Fest
90. "Namenstag" des Viertels bot Anlass zum Feiern
Über 500 Besucher genossen das 90. Namenstagsfest der Lerchenau am 16. Mai. Besonderen Anklang fand die Ausstellung "Alte Geschäfte und Betriebe in der Lerchenau" von Karola Kennerknecht und Rudolf Ketterl. Teilweise gab es kein Durchkommen zu den Exponaten.
Die "Lerchenauer Tanzlmusi" unter Leitung von Horst Schroll und der Heimat- und Volkstrachtenverein "Edelweiß Stamm München-Lerchenau" unter Leitung von Wolfgang Gensberger rissen mit Kinder-, Jugend- und Volkstänzen mit, zünftige Vorträge von Ludwig Brandl lockerten die Stimmung auf. Kreative Spiele und das "Artmobil" der Stadt München fanden bei den Kindern Anklang.
Für alle Altersgruppen etwas bot die Jugendband von St. Agnes unter Leitung von Sibylle Köllinger. Beim Auftritt von Norbert Seidl und seiner Partnerin sangen viele Besucherinnen und Besucher die volkstümlichen Lieder mit und tanzten dazu. Unter Anleitung des Trattoria-Chefs Domenico konnten Kinder ihre eigene Pizzen anrichten und backen.
Der Festtag der Lerchenau kam gut an - und das nicht nur bei den Lerchenauern sondern auch bei deren Gästen.
Weiterer Protest gegen Expresslinie - Unterschriften
Feldmoching / Fasanerie - Thema "Express-S-Bahn" und kein Ende. Bereits nach einer Viertelstunde hatten sich trotz Eiseskälte in der vergangenen Woche rund 100 Bürgerinnen und Bürger an der S1-Haltestelle Fasanerie / Feldmoching in die grünen Unterschriftenlisten gegen eine Express-S-Bahn auf der Strecke der S1 eingetragen und damit ihren Protest gegen Lärm und Stau deutlich gemacht.
Gemeinsam geben der Vorsitzende des Aktionskreises Lärmschutz Bahn / S1 e.V., Hans Lacker, der Vorsitzende des Bürgervereins Lerchenau, Dieter Tesch, Landtagsabgeordneter Joachim Unterländer und Bundestagsabgeordneter Johannes Singhammer den Startschuss für die Unterschriftensammlung gegen die Pläne der Deutschen Bahn AG und des bayerischen Wirtschaftsministers.
Wörtlich heißt es auf der Unterschriftenliste: "Die aktuellen Pläne der Deutschen Bahn AG und des bayerischen Wirtschaftsministers, möglichst rasch eine Exress-S-Bahn auf der Strecke der S1 zu betreiben, lehnen ich ab. Eine intensive Prüfung von Alternativstrecken hat nicht stattgefunden. Es liegt kein Gesamtverkehrskonzept vor, Dauerprovisorien aber bergen die Gefahr von Dauerfehlstellungen zu Lasten der Anwohner. Und ein wirksamer Anwohnerschutz vor Lärm ud Stau existiert schon heute nicht."
Wer sich als betroffener Anwohner selbst auf der Liste eintragen will, kann dies auch montags bis freitags, jeweils von 8 bis 12 Uhr, in Singhammers Wahlkreisbüro am Lerchenauer See in der Joseph-Seifried-Straße 8 tun. Dort können außerdem auch Listen abgeholt und weitere angefordert werden. Telefonisch ist das Büro unter der Nummer 15 82 02 30 erreichbar.
Lerchenauer Künstler gesucht
"Kreatives Schaffen in der Lerchenau" - das soll das Motto einer Ausstellung sein, die der Bürgerverein Lerchenau am 15. und 16. November im Pfarrsaal von St. Agnes veranstaltet. Alle professionellen und alle Laien-Künstler, die in der Lerchenau arbeiten, können bei der Gelegenheit ihre Werke präsentieren und gegebenenfalls auch verkaufen - das gilt auch für Kunsthandwerk. Weitere Informationen zur kostenlosen Teilnahme unter www. buergerverein-lerchenau.de.
Verein wirbt für Erdwärme-Anschluss
Der Bürgerverein Lerchenau regt ein Geothermie-Projekt für den Münchner Norden an. Laut einer Pressemitteilung bittet der Verein OB Christian Ude, prüfen zu lassen, ob die geologischen Voraussetzungen für eine Versorgung der Haushalte im 24. Stadtbezirk (Feldmoching-Hasenbergl) durch Erdwärme gegeben seien. Das Projekt soll im Falle einer Realisierung dazu beitragen, langfristig die Kosten für Strom und Heizung umweltfreundlich zu senken. pob
Wasserturm wird geschleift
Der Wasserturm in der Lerchenau wird derzeit abgerissen. Mit dem Einsatz der Bagger geht die "Bürgerinitiative zur Rettung des Dahlienturmes" das Objekt ihres Interesses verloren. Der faktischen Niederlage war die politische vorausgegangen. Entscheidend war letztlich, dass der Kommunalausschuss im Mai des Vorjahres das Konzept der Initiative für nicht tragfähig hielt. Diese hatte einen Bürgertreff einrichten wollen.
Dass der Wasserturm zu den ältesten Gebäuden am Ort zählt, sagt nicht viel. Er wurde zwischen 1929 und 1931 errichtet. Auch über seinen ästhetischen Wert war man im Stadtviertel geteiter Meinung. Der Vorsitzende des Bürgervereins Lerchenau, Dieter Tesch, nannte ihn "einen Vierkantbolzen", dessen Erhalt nicht unbedingt notwendig sei. Für Martin Schreck, der für dessen Rettung eingetreten war, war er indes identitätsstiftend. "Viele Lerchenauer kennen ihn seit ihrer Kindheit", hatte er im Mai 2007 gesagt. Damals unternahmen Schreck und seine Mitstreiter bei einer Klein-Demo vor dem Saal, in dem der Kommunalausschuss tagen sollte, einen der letzten ernsthaften Versuche, Stadträte und Verwaltung doch noch von ihrem Konzept zu überzeugen. Es zielte vor allem darauf, Räume für kulturelle und soziale Veranstaltungen zu schaffen, die in der Lerchenau Mangelware sind. Im Erdgeschoss des umgebauten Turmes sollten Ausstellungen, Lesungen, Theatervorführungen und Vorträge stattfinden können. Die oberen Stockwerke waren für Ateliers und Probenräume gedacht.
Stolz war Schreck, der Stadt für den Erwerb der Immobilie 200.000 Euro auf den Tisch legen zu können. Sponsoren hatten diese Mittel zugesagt. Doch selbst mit diesem Betrag wurde er im Bieterverfahren nicht einmal zweiter Sieger. Denn das Kommunalreferat wollte den Verkehrswert erzielen. Er lag Schätzungen zufolge um 500.000 Euro über dem Angebot der Initiative. Die Behörde nannte deren Planungen, die vor allem die laufenden Kosten durch Vermietung von Ateliers erwirtschaften wollte, "weder umsetzbar noch schlüssig". Der Verkauf sei zur Haushaltskonsolidierung notwendig, wurde Schreck mitgeteilt.
So kommt es, dass sich die Bagger von oben nach unten durch den Turm arbeiten, an seiner Stelle sollen Wohnhäuser entstehen. Über das 25 Meter hohe Gebäude bleibt noch zu sagen, dass es die meiste Zeit seines Bestehens zweckentfremdet war: Nur 7 Jahre speicherte es Wasser, ab 1953 war es dann 45 Jahre lang Unterkunft für sozial Schwache und Obdachlose. Zuletzt wohnten in ihm bloß noch Tauben.
Peter Oberstein
Beim Bahnübergang fehlt ein Gehweg
In der Lerchenstraße fehlt nach Meinung des Bürgervereins Lerchenau und des BA 24 (Feldmoching-Hasenbergl) zwischen Gundermannstraße und Bahnübergang ein Geh- und Radweg. Das Bürgergremium hat in seiner jüngsten Sitzung beantragt, dort entsprechend nachzurüsten. Die Lokalpoltiker wollen damit die Sicherheit am Bahnübergang erhöhen. Bei längeren Wartezeiten kämen dort Autos, Radfahrer und Fußgänger zusammen und es werde "eng", hatte der Bürgerverein in einem Schreiben moniert. Insbesodere Kinder könnten nicht auf einen sicheren Gehweg ausweichen. pob
Das Elend mit den Häufchen
LERCHENAU Viele bunte Fähnchen auf einem Grünstreifen im Münchner Norden - ein buntes, aber auch merkwürdiges Bild. Was steckt dahinter? Es handelt sich um eine Aktion des Bürgervereins Lerchenau, der auf ein recht anrüchiges Thema aufmerksam machen möchte: die Hundehaufen in der Stadt.
50 Vereinsmitglieder haben sich deswegen jetzt am Krempelhuberplatz versammelt, um dort gegen die Verunreinigung zu demonstrieren - jeder gefundene Hundehaufen wurde mit einem Fähnchen markiert. "Wir wollen so das Bewusstsein der Öffentlichkeit für dieses Problem wachrütteln", erklärt Vorsitzender Dieter Tesch. Denn die Hundehaufen sehen ja nicht nur eklig aus, sondern sind auch gesundheitsschädlich: "Hundekot stellt eine große Infektionsquelle für verschiedene Augen-, Leber-, Lungen- und Gehirnerkrankungen dar", betont Tesch. Wer die Hinterlassenschaften seines Tieres nicht beseitigt, begeht zudem auch eine Ordnungswidrigkeit und läuft Gefahr, ein Bußgeld bis zu 500 Euro zahlen zu müssen.
In München gibt es rund 28.000 Zamperl - und die hinterlassen täglich fünf Tonnen Dreck - ein beachtlicher Teil davon landet eben auf Gehwegen und Grünanlagen.
Der Bürgerverein Lerchenau setzt jetz auf die Einsicht der Hundebesitzer - ganz ohne Zwangsmaßnahmen. Dieter Tesch: "Wir wollen gemeinsam für eine Hundekot-freie Lerchenau sorgen, um dort ein friedliches Miteinander von Menschen und Hunden zu ermöglichen." bit
Diskussion in der Lerchenau - Mit den Bewohnern und Politikern
Am Sonntag, 2. März finden in Bayern die Kommunalwahlen statt, das heißt auch in München werden die Mitglieder des Stadtrates und der Bezirksausschüsse für die Dauer von sechs Jahren neu gewählt.
Im Hinblick auf diese Wahl stellen sich Vertreter der beiden großen Parteien SPD und CSU aus Stadtrat und Bezirksausschuss 24, die maßgeblich für die Entscheidungen der Lerchenau zuständig sind, am heutigen Mittwoch, 20. Februar, von 19:30 bis gegen 21:30 Uhr, Parrsaal St. Agnes, Waldmeisterstraße 34, einer Diskussion mit den Bewohnern der Lerchenau.
Nach kurzer Vorstellung der Vertreter der politschen Parteien, wie sie sich die Zukunft Münchens - speziell der Lerchenau - vorstellen, stehen die Politiker für hoffentlich zahlreiche Fragen der Bürgerinnen und Bürger der Lerchenau zur Verfügung. Auch Gäste aus benachbarten Stadtteilen sind herzlich willkommen.
Lerchenaur Wasserturm zum Abriss freigegeben
Knapp 77 Jahre ist er alt - der Wasserturm in der Lerchenau. Früher konnte man den 25 Meter hohen Turm von Feldmoching aus sehen, ein Wahrzeichen war er für die Lerchenau stets. Nun wird er in den nächsten Wochen in Handarbeit abgetragen und macht schnöder Einheitsbebauung Platz.
Mit Feldmochings Wasserturm an der Dahlienstr. 13 verschwindet ein Stück Zeitgeschichte, mit ihm verschwindet der letzte markante Blickfang in der Gegend. Zahlreiche Menschen, die lange Zeit mit viel Herzblut für den Erhalt des Baudenkmals, für seine Sanierung und bürgerschaftlich kulturelle Nutzung gekämpft haben, trafen sich in den letzten Tagen mehrmals, um "ihren" Wasserturm fotografisch festzuhalten, und auch um sich von ihm und ihren Ideen, wie es hätte sein können, zu verabschieden. Bei seiner Begehung - die Bürgerinitiative besitzt noch den Schlüssel - mussten die Turmliebhaber allerdings auch mit Wehmut feststellen, dass das jahrelange Hin und Her Fakten geschaffen hat: Inzwischen ist der Turm so heruntergekommen und weist das Dach einen meterlangen Riss auf, dass alle Wände feucht sind.
Kleine Reminiszenz: In den stürmischen "roten" Zeiten Anfang der 1930iger Jahre, als die Kommunisten in der Lerchenau das Sagen hatten, wehte auf dem Wasserturm die rote Fahne. Nun haben die Freunde des Wasserturms eine kleine Deutschlandfahne gehisst. Auf Halbmast - ein zweites Sommermärchen ist für sie ausgeblieben.
Abriss ist schwierig und teuer
In den nächsten Wochen wird der Turm abgerissen. Kein leichtes Unterfangen. Schließlich ist der 10 mal 10 Meter breite Turm solide gebaut, und vorallem der zweigeteilte Wasserspeicher in luftiger Höhe mit seinen Behältern aus Stahlbeton dürfte ein hartes Stück Demontage-Arbeit werden. Man munkelt, dass der Abriss zwischen 300.000 und 400.000 Euro kosten wird.
700.000 Euro hat sich im vergangenen Jahr die Stadt München, der der Turm seit der Eingemeindung Feldmochings im Jahr 1938 gehörte, für das 1143 qm große Grundstück vorgestellt. Wer so viel investiert, möchte natürlich auch einen entsprechenden Ertrag sehen. Und so wundert es nicht, dass ein gewaltiger Baukörper mit insgesamt zehn Wohnungen und einer Tiefgarage au das Grundstück gesetzt wird. Allerdings wird das Wohnhaus nicht ganz so wuchtig wie von einigen befürchtet. Laut Lokalbaukommission hat es eine Länge von 27 Metern sowie eine Breite von 13,90 Metern im östlichen Bereich und von 11,70 Metern im Westen. In einem ersten Bauantrag hatte das Gebäude mit 27 x 13 Metern etwas mehr Quatratmeter. Lat LBK ist der Bauantrag noch nicht "verbeschieden".
Dennoch - nicht nur wegen des Baulärms der nächsten Monate, sondern auch wegen der generellen Verdichtung dürfte der ein oder andere Anwohner bald die Ruhe früherer Tage herbeisehnen. Auch bleibt abzuwarten, ob der große Neubau die Nachbargrundstücke künftig nicht mehr beschattet als bislang der schlanke Turm in der Grundstücksmitte. rer
Veranstaltungen: Lerchenau - Vereinsstammtisch
Wer am Mittwoch, den 30. Januar 2008, noch nicht ganz ermattet ist vom Besuch des neuen Erzbischofs in der Feldmochinger Kirche St. Peter und Paul, der kann ja abends den Vereinsstammtisch des Bürgervereins Lerchenau besuchen. Dieser ist nicht nur für Mitglieder, sondern auch für Interessierte gedacht. Der Gedankenaustausch findet ab 19 Uhr beim Italiener "La Giara" an der Lerchenauer Straße statt.
Waldmeisterstraße - Wohin mit den parkenden Autos
Aus dem Bezirksausschuss 24 - Um eine lästige Nebenerscheinung des ständig zunehmenden Verkehrs ging es auch beim nächsten Tagesordnungspunkt: Der Bürgerverein Lerchenau stellte den Antrag, an der Waldmeisterstraße zwischen Iris- und Waldrebenstraße beidseitige Parkbuchten zu errichten. Denn Eltern möchten beim neuen Kindergarten und der Grundschule vernünftig parken, um ihre Kinder sicher ein- und aussteigen zu lassen. Und bei Veranstaltungen in St. Agnes sind die Gehwege der Umgebung mit schöner Regelmäßigkeit zugeparkt. Daher der Vorschlag des Bürgervereins: Die 3,50 Meter breiten Gehwege zulasten von beidseitigen Parkuchten zu verschmälern. Die Mehrheit der BA-Mitglieder konnten sich nach einer eingehenden Diskussion mit dem Antrag anfreunden und nickten ihn ab.